Reiseführer Myanmar

Myanmar, auch unter seinem ehemaligen Namen Birma oder Burma bekannt, gilt nicht ohne Grund als eines der geheimnisvollsten und ursprünglichsten Länder in Südostasien. Nach jahrzehntelanger Isolation öffnet sich Myanmar heute wieder dem Reisenden. Myanmar erlebt zwar derzeit einen touristischen Aufschwung, doch in Relation zu anderen Ländern mit noch bedeutend weniger Besuchern. Wer Lust hat in die buddhistische Kultur einzutauchen, ist hier genau richtig. Es erwarten Sie eine jahrtausendealte Kultur mit beeindruckenden Sehenswürdigkeiten wie der ältesten und prachtvollsten Pagode der Welt, paradiesische Sandstrände, unberührte Inseln, dichter Urwald sowie eine vorzügliche Küche.

Deutsche, Schweizer und österreichische Staatsbürger benötigen ein Visum und einen Reisepass, der mindestens noch 6 Monate über den Rückreisetermin hinaus gültig sein muss. Hierzu muss man den Visa-Antrag und ein Arrival Report Form ausfüllen. Beides kann man sich von der Myanmarischen Botschaft in Berlin zufaxen lassen oder auf deren Website herunterladen.

In Myanmar herrscht typisches Monsunklima. Die Regenzeit dauert von Juni bis Oktober. Aufgrund der heftigen Regenfälle (bis zu 26 Regentage pro Monat) ist diese Periode unbedingt zu vermeiden. Die trockene und nicht zu heiße Zeit währt von Mitte November bis Ende Februar. Im März und April ist es weiterhin trocken, und es kann sehr heiß werden, besonders in den zentralen Gebieten um Mandalay (über 40 Grad). Beste Reisezeit: Mitte November bis Ende Februar. Dann herrschen tagsüber angenehme 30° Celsius.

Leichte Sommerkleidung für tagsüber ist völlig ausreichend. Allerdings kann es in einigen Gegenden, z. B. in höher gelegenen Orten wie in Pindaya oder am Inle See, abends und in der Nacht recht kühl werden. Dann benötigt man unbedingt auch warme Pullover oder Jacken.

Hinweis: Tragen Sie keine Shorts, Tops oder ärmellose Blusen beim Besuch von Tempeln, Pagoden und Klöstern. Frauen empfehlen wir generell die Schultern und die Knie zu bedecken. Kleiden Sie sich zu allen Zeiten bescheiden; offenherzige Kleidung ist in Myanmar verpönt. Schuhe und Socken müssen vor dem Betreten eines Tempels / einer Pagode ausgezogen werden.

Vorgeschriebene Impfungen: Bei Einreise direkt aus Europa keine. Bei Einreise aus Gelbfieberinfektionsgebieten ist eine gültige Gelbfieberimpfung Pflicht.

Empfohlene Impfungen: Impfschutz gegen Tetanus, Polio, Diphtherie. Als Reiseimpfungen werden Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt auch Hepatitis B empfohlen.

Malaria: Das Risiko besteht ganzjährig, verstärkt in den Regenperioden zwischen März und Dezember. Es wird von zunehmenden Arteminisin-Resistenzen berichtet.

Bilharziosegefahr: Kontakt mit Süßgewässern (Flüsse, Seen, Bäche) meiden.

REGIONEN & SEHENSWÜRDIGKEITEN

Die Republik Myanmar ist ein Staat in Südostasien. Die Küste des Landes zieht sich entlang des Golfes von Bengalen und der Andamanensee. Mit einer Fläche von 676.577 km² ist das Land knapp zweimal so groß wie Deutschland. Aufgrund eines Rings von Bergketten und Hochplateaus, die vorwiegend in Nord-Süd-Richtung verlaufen, ist Myanmar fast überall von seinen Nachbarländern isoliert und abgeschnitten. Es besitzt eine Küste zur Andamanensee, ein Randmeer des Indischen Ozeans, mit einer Länge von rund 1.930 km. Zwei der beliebtesten Baderegionen sind Ngwe Saung Beach, ein feiner weißer Sandstrand mit 14 km Länge im Südwesten Myanmars, sowie Ngapali im mittleren Teil der Westküste am Golf von Bengalen. Letzterer ist mehr als 10 km lang, von Palmen gesäumt und bietet viel Platz zum Entspannen und für lange Strandspaziergänge. Hier treffen sich auch Wassersportler und Golfer auf einem 9-Loch-Platz. Beide Strände sind am besten von der ehemaligen Hauptstadt Yangon aus erreichbar.

Im Jahr 2006 verlegte die Regierung den Amtssitz von Yangon (früher Rangun) in die jetzige Hauptstadt Naypyidaw, eine neu erschaffene Stadt auf dem Land. Nichtsdestotrotz ist Yangon noch immer die größte und bedeutendste Stadt Myanmars. Faszinierend ist hier der Mix aus prächtiger Kolonialarchitektur und modernem burmesischen Alltagsleben. Hervorzuheben sind u. a. der Oberste Gerichtshof und das staatliche Fernmeldeamt auf der Pansodan Street, die in den 1920er bzw. 1930er Jahren erbaut wurden. Warum Yangon den Beinamen „Gartenstadt des Ostens“ trägt, sieht man bei seinem Besuch auf Schritt und Tritt. Die Stadt ist durchzogen von herrlichen Gärten, Seen und Parks. Eines ihrer Wahrzeichen ist die Sule Pagode, ein mehr als 2.000 Jahre alter und 46 m hoher goldener Bau. Der Sage nach wurde die Pagode zur Aufbewahrung von Haarreliquien Buddhas erbaut. Ein weiteres Highlight ist die goldene Shwedagon-Tempelanlage mit der weltbekannten Shwedagon Pagode, eine etwa 2.500 Jahre alte, knapp 100 m hohe und mit Blattgold besetzte Stupa. Ebenfalls nicht verpassen sollte man in Yangon den Bogyoke Aung San Markt, auch bekannt als Scott Market, mit großartigem burmesischen Kunsthandwerk.

Kaum ein anderes Land Südostasiens ist vom Buddhismus derart geprägt wie das ehemalige Burma. Ein deutliches Beispiel dafür ist die alte Königsstadt Bagan. Die einzigartige Tempelstadt beherbergt mit 2.300 roten Tempeln die größte Ansammlung religiöser Bauwerke in Asien. Wer die Unberührtheit dieser Stätte spüren möchte, der sollte früh aufstehen, vor Sonnenaufgang da sein und das magische Farbenspiel von einem der Tempel aus betrachten.

Weiter geht es zur zweitgrößten Stadt Myanmars, nach Mandalay. Die buddhistischen Klöster in und um Mandalay gehören zu den wichtigsten des Landes. Über die Hälfte aller Mönche in Myanmar leben im Gebiet dieser Stadt. Sehenswert ist u. a. das Shwenandaw Kloster. Die Anlage ist das einzige Gebäude des ehemaligen Königspalastes aus dem 19. Jahrhundert, das dem großen Feuer von 1945 entging. Das Kloster aus Teakholz ist für seine exzellenten Holzschnitzereien bekannt. Vor den Toren der Stadt liegt die berühmte U-Bein Bridge, die wahrscheinlich längste Teakholzbrücke der Welt.

Eine weitere Attraktion in Myanmar sind die schwimmenden Gärten des Inle Sees. Überall auf dem See findet man kleine Flächen schwimmender Vegetation und begegnet Fischern mit ihren Kanus. Eines der schönsten Dörfer am Inle See ist Ywama mit seinen unzähligen schwimmenden Beeten, in denen hauptsächlich Gemüse, aber auch Obst und Blumen gezüchtet werden.

Im Süden des Landes, an der Grenze zu Thailand, liegt die wunderschöne Naturvielfalt des Mergue Archipels mit 800 vorgelagerten Inseln die sich von dort aus über 450 Kilometer nach Norden und 160 Kilometer westlich in die Andamanen-See erstrecken. Diese Großregion des südostasiatischen Korallendreiecks gilt als artenreichstes Gewässer der Erde und als Wiege aller bekannten Korallenspezies. Ein Traum für alle Taucher.

WICHTIGE FAKTEN

Hauptstadt
Naypyidaw

Landesgrenzen
Thailand, Laos, die Volksrepublik China, Indien, Bangladesch und der Golf von Bengalen

Amtssprache
Birmanisch, daneben Minoritätensprachen wie Shan, Kachin, Rakhine (Arakenesisch), Chin, Mon, Karen; Englisch ist erste Fremdsprache und Sprache im diplomatischen und internationalen Geschäftsverkehr

Religionen
Theravada-Buddhisten (ca. 89 %), Christen (ca. 5 %), Muslime (ca. 4 %), Hindus und Animisten (je ca. 1 %)

Zeitverschiebung
MEZ +5:30 Stunden

Zahlungsmittel
Kyat (MMK); seit dem 1. November 2015 dürfen Hotels, Restaurants und Souvenirläden keine Dollar mehr annehmen. Kreditkarten (Master, Visa) werden inzwischen verstärkt, vor allem in Hotels und größeren Restaurants, akzeptiert. Barabhebungen mit Kredit- oder EC-Karten sind an zahlreichen ATM-Automaten landesweit möglich. In kleineren Städten existieren Geldautomaten jedoch noch nicht. Bitte beachten Sie, dass in Myanmar keine Reiseschecks akzeptiert werden.

Trinkgeld
In Hotels und Restaurants gibt man zwischen 5 und 10 % der Rechnung.

Stromspannung
220/230 V, 50 Hz; ein Adapter wird empfohlen

Internationale Vorwahl
+95

Feiertage
4. Januar (Unabhängigkeitstag)
12. Februar (Tag der Einheit)
2. März (Tag der Landbevölkerung)
27. März (Tag der Streitkräfte)
1. Mai (Tag der Arbeit)
19. Juli (Tag der Märtyrer)
16. November (Nationalfeiertag)
25. Dezember (Weihnachten)

Bitte beachten Sie, dass wir keine Gewähr für die Vollständigkeit und Aktualität dieser Informationen leisten können. Auf der Website des Auswärtigen Amtes finden Sie tagesaktuelle Reisehinweise.