Wer sich zwischen einem Urlaub am Meer und einem Aufenthalt in den Bergen nicht entscheiden kann, ist in Montenegro, genau richtig. Das kleine Land im Balkan lockt mit einer geographischen Vielfalt auf engstem Raum. Von imposanten Gebirgszügen bis in die 2000 Marke bis hin zum traumhaften 300 Kilometer langen Küstenstreifen an der Adria. Entdecken Sie die tiefste Schlucht Europas, den größte Binnensee des Balkans, den längsten Fjord südlich von Skandinavien und Dörfer, in denen die Zeit scheinbar stillsteht. Der ehemalige Teilstaat von Jugoslawien gilt als Geheimtip unter den Reisezielen in Südosteuropa. Fernab des Massentourismus ist Montenegro ein ideales Urlaubsziel für Familien und Aktivurlauber.
Für die Einreise nach Montenegro benötigen Deutsche und Österreicher lediglich einen Reisepass mit einer Gültigkeitsdauer von mindestens 3 Monaten bei Abreise. Ein visumsfreier Aufenthalt ist bis zu 90 Tagen zulässig. Personalausweise der Bundesrepublik werden nicht anerkannt.
Das Klima in Montenegro ist mediterran und mild. Grundsätzlich kann Montenegro als ganzjähriges Urlaubsland betrachtet werden. Für den Badeurlaub an der Mittelmeerküste bieten sich die Monate von Mai bis September mit sommerlichen Temperaturen an. Bergwanderungen oder Fahrradtouren im Hinterland oder in den Dinariden sollten ebenfalls eher im Sommer unternommen werden. Zu dieser Zeit ist es in den Höhenlagen erträglich warm. Die Skisaison dauert in Montenegro von Dezember bis April. Montenegro hat einige Wintersportgebiete (unter anderem Kolasin und Zabljak) mit Schneesicherheit bis März/April.
Für Sommerreisen an die Küste sollten Sie unbedingt leichte Baumwollkleidung und Badesachen einpacken, zumal es selbst in den Abendstunden nur selten kühl wird. Eine Jacke ist gegen plötzlich aufkommenden Wind und bei Ausflügen in das Gebirge sinnvoll. In orthodoxen Kirchen sollten Sie grundsätzlich Haare wie Schultern mit einem Schal bedecken und lange Hosen tragen.
Für Montenegro gibt es keine Impfvorschriften. Landesweit besteht von April bis Oktober das Übertragungsrisiko von Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) durch Zecken vor allem in Gräsern, Sträuchern und im Unterholz. Sie kommen besonders im Donaubecken westlich von Belgrad und in ländlichen Gebieten an der Adria vor. Schutz bieten hautbedeckende Kleidung und insektenabweisende Mittel.
REGIONEN & SEHENSWÜRDIGKEITEN
Montenegro liegt in Südosteuropa an der Adriaküste und ist mit einer Fläche von 13.812 Quadratkilometern etwas kleiner als Schleswig-Holstein. Die Republik ist geprägt von eindrucksvollen Gebirgsketten im Landesinnern und einer eher flachen Küstenregion.
Budva ist eine der bedeutendsten Städte Montenegros und eine der ältesten an der Adria. Aufgrund seines milden Klimas und seiner zahlreichen Sandstrände ist Budva einer der beliebtesten Badeorte an der Adriaküste. Die berühmte Altstadt ist von einer mittelalterlichen Stadtmauer umgeben und steht unter Denkmalschutz. Hinter der Festung erstrecken sich ein langer Strand und die Partymeile. Nachts lohnt sich ein Besuch in den unzähligen Clubs und Kneipen. Einen schönen Anblick bietet auch der Hafen der Stadt, in dem die Reichen und Schönen Europas ihre Yachten präsentieren.
Etwa acht Kilometer südöstlich des Zentrums von Budva befindet sich die zur Felsenstadt gehörige Hotelinsel Sveti Stefan. Eine Art Wahrzeichen von Montenegro. Bis in die 1950er-Jahre lebten hier noch Fischerfamilien. Danach verwandelte sich Sveti Stefan langsam in ein einzigartiges Ferienparadies. Nur ein schmaler Landstreifen verbindet die autofreie Hotelinsel mit dem Festland. Den schönsten Blick auf das Felsendorf Sveti Stefan mit seinen mittelalterlichen Natursteinhäusern und den orangerot leuchtenden Ziegeldächern bietet sich vom rosa-weißen Kiesstrand aus. Ein Spaziergang durch die Blumenstadt Herceg Novi oder das verträumte Seefahrerstädtchen Perast sollten ebenfalls nicht im Programm fehlen.
Besonders schön anzusehen ist die autofreie Stadt Kotor, die eine spannende Mischung aus venezianischer und österreichisch-ungarischer Baukunst aufweist und zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Hier befindet sich auch die berühmte Bucht von Kotor – Europas größter Fjord. Rund 30 Kilometer lang ist das Meeresbecken, eingerahmt von schroffen fast 1900 Meter hohen Felswänden. Der Blick über das flache Wasser der Adria auf die Schwarzen Berge ist atemberaubend.
Wer einen der letzten Urwälder Europas entdecken möchte, sollte unbedingt den Nationalpark Biogradska Gora besuchen. Er liegt in der gebirgigen Bjelasica-Region in Zentral-Montenegro, rund 100 Kilometer nördlich der Hauptstadt Podgorica. Der Nationalpark mit einer Fläche von 56,5 Quadratkilometern besteht im Wesentlichen aus unberührtem, uraltem Wald und bietet eine große Vielfalt an Flora und Fauna. Außerdem sehenswert ist der Durmitor-Nationalpark, der seit 1980 zum UNESCO-Welterbe gehört und 390 Quadratkilometer jungfräuliche Natur umfasst. Vorbei an hohen Bergen zu geheimnisvollen Höhlen, erfrischenden Gletscherseen oder der Tara-Schlucht, dem zweitlängsten Canyon der Welt mit einer spektakulären Länge von 78 Kilometern und einer Tiefe von über 1300 Metern. Dieses Naturwunder können Sie auf zwei Arten erleben, zum einen direkt auf dem Wasser bei einer Rafting-Tour oder ganz bequem von der Tara-Brücke aus. Die Brücke befindet sich an der Kreuzung der Straßen Zabljak, Pljeva und Mojkovac. Hier hat man eine der wenigen Möglichkeiten dem Fluß Tara bei seinem Weg durch die Schlucht zuzusehen. Phänomenale Sandstrände sowie ein Vogel- und Anglerparadies findet man am wunderschönen Skutarisee, dem größten See der Balkanhalbinsel, im Landesinnern im Grenzgebiet zwischen Montenegro und Albanien gelegen. Das ruhige Gewässer ist von vielen kleinen Inselchen durchzogen und von sanften Hügeln gesäumt. Mehr als 260 Vogelarten haben Ornithologen hier gezählt, darunter Europas größte Pelikankolonie.
WICHTIGE FAKTEN
Hauptstadt
Podgorica
Landesgrenzen
Montenegro grenzt im Norden an Serbien, im Osten an den Kosovo, im Südosten an Albanien und im Westen an Bosnien-Herzegowina sowie an Kroatien.
Amtssprache
Serbisch (63,6 %), Montenegrinisch (22 %), Bosnisch (5,5 %), Albanisch (5,3 %) und Kroatisch. In Touristenzentren werden vielfach auch Englisch und Deutsch gesprochen.
Religionen
Die Hauptglaubensgemeinschaften sind Christen (vor allem montenegrinisch-orthodoxe Kirche (74,2 %), aber auch Katholiken (3,5 %)) und Muslime (17,7 %).
Zeitverschiebung
MEZ; März bis Oktober: MEZ + 1
Zahlungsmittel
Euro, obwohl das Land offiziell nicht zur Eurozone und auch nicht zur EU gehört. In Banken und einigen Hotels werden die Kreditkarten Visa und MasterCard akzeptiert.
Trinkgeld
In Hotels, Restaurants und Taxis 10%.
Stromspannung
220 V, 50 Hz, kein Adapter notwendig.
Internationale Vorwahl
00382
Feiertage
1. Januar Neujahr
7. + 8. Januar orthodoxes Weihnachten
17. April orthodoxer Karfreitag (dieses Datum variiert von Jahr zu Jahr nach dem Mondkalender)
20. April orthodoxer Ostermontag (auch dieses Datum ändert sich von Jahr zu Jahr)
27. April Nationalfeiertag – Verfassungstag
1. Mai Tag der Arbeit
9. Mai Tag des Sieges (Ende des 2. Weltkrieges)
3. Juni Unabhängigkeitstag
13. Juli Nationalfeiertag (Unabhängigkeit 1878, Beginn des antifaschistischen Aufstandes 1941)
29. + 30. November Tag der Republik.
Bitte beachten Sie, dass wir keine Gewähr für die Vollständigkeit und Aktualität der Informationen in diesem Reiseführer leisten können. Auf der Website des Auswärtigen Amtes finden Sie tagesaktuelle Reisehinweise.